Aufblühen - Holzschnitte und Ölmalerei

Eugen Bollin

Am 11. Juni 2016 öffnet das Tal Museum seine Türen für die Werke des Benediktinerpaters Eugen Bollin (*1939). Im Zentrum der Ausstellung steht eine Werkgruppe aus neu entstandenen Malereien in Öl und aus Holzschnitten. Die beiden Bildmedien scheinen auf den ersten Blick sehr unterschiedlich: pastose Pinselstriche stehen scharfen Schnitten im Holz gegenüber, facettenreiche Farbtöne treffen auf  schwarz-weiss Kontraste. Visuell bilden die Holzschnitte und Ölmalereien zunächst starke Gegensätze; in der Ausstellung im Tal Museum fügen sie sich zu starken Bildgruppen zusammen. Gemeinsam ist den Arbeiten der expressive Ausdruck, die Kraft und Dynamik. Gemeinsam ist Ihnen auch die Thematik: Kloster, Menschen, Garten, Jahreszeiten. In seinen Arbeiten thematisiert der Künstler das Spannungsfeld zwischen dem Mikrokosmos Kloster und der es umgebenden Aussenwelt. Ein Thema, das Eugen Bollin seit Jahren vertieft.  Im Inneren des Klosters und im Klostergarten beobachtet er das alljährliche  Erwachen und Aufblühen von Natur und Mensch. Dies sind die Leitgedanken dieser Ausstellung. Eugen Bollin selbst schreibt zum Ausstellungstitel in einer Notiz: „Aufblühen ist ein alljährliches Ritual der Natur und des Menschen. Blume und Natur partizipieren an der Wiederkehr der Zeit, die ihre Spuren setzt. Der Wiener Jugendstil sprach damals vom ,Ver sacrum‘; vom ,Heiligen Frühling‘. 

Zum Künstler:
1939 geboren in Zürich, aufgewachsen in St. Gallen, Gymnasium in Engelberg. 1960 Eintritt ins Benediktinerkloster Engelberg, Studium der Theologie und Philosophie in  Einsiedeln. 1965 Priesterweihe. 1966/67 Kunstgewerbeschule Luzern. Seit 1967 Mitglied des Innerschweizer Schriftstellerverbandes.

1967-1969 Akademie der bildenden Künste, Wien (Abschluss als Zeichenlehrer).

Seit 1970 Zeichenlehrer an der Stiftsschule Engelberg. 1970-1988 Internatspräfekt an der Stiftsschule Engelberg. 1980 Preis anlässlich der Jahresausstellung der Unterwaldner Künstler
1988 Wahl zum Klosterprior
1990 Preis der Heinrich Federer-Stiftung, Sarnen. 1990-91 Aufenthalt in Yaounde (Kamerun); Aufenthalt in Rom.

1999 Kulturpreis des Kantons Obwalden

Einzelausstellungen (Auswahl):

1995: Galerie Hofmatt, Sarnen
„Der steinerne Tisch“, Galerie Bleisch, Arbon
Sust Stansstad (zusammen mit Carin Studer Burri)
1996 Atelier im Chelebüel, Muri
1999 „Das doppelte Antlitz“, Museum Bruder Klaus, Sachseln (Kat.)
Romero Haus, Luzern
Galerie Hofmatt, Sarnen
2000 „Magdalena“ Tal Museum Engelberg
2001 Galerie Wenghof, Zürich
2001/03/05/07/09 Galerie Pia-Anna Borner, Luzern
2001 Bamberg, Kirche St. Stephan
2004/09 Galerie Bleisch, Arbon
2005 Vevey, Galerie „arts et lettres“
2006 Biel-Ipsach, Pfarrei-Zentrum
2008 Luzern, Romero-Haus
2008 Köln, Schloss Brühl
Engelberg, Hotel Waldegg

Werke im öffentlichen Raum: 1996 Sarnen, Kantonsspital, zwei Bilder in der Kapelle und Wandgestaltung in einem Treppenhaus